Richtig Löschen

Ein Feuer kann sich in Sekunden ausbreiten und erhebliche Schäden verursachen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man Brände richtig löscht. Ob es sich um einen kleinen Entstehungsbrand oder eine gefährliche Situation handelt – die richtige Löschtechnik und der gezielte Einsatz von Löschmitteln können entscheidend sein. In diesem Abschnitt erfahren Sie, welche Löschmethoden bei unterschiedlichen Brandarten effektiv sind und wie Sie Feuerlöscher sicher und erfolgreich einsetzen. Gut vorbereitet zu sein, kann nicht nur Sachschäden minimieren, sondern auch Leben retten.

Vorraussetzungen für eine Verbrennung

Jedes Feuer funktioniert nach demselben Prinzip. Es benötigt Sauerstoff zum Brennen, etwas das verbrennen kann (Brennstoff) und es muss genügend Energie vorhanden sein um ein Feuer überhaupt entzünden zu können (Temperatur). Entfernt man eines dieser drei Elemente, so kann kein Feuer entstehen.

Der Brennstoff

Holz, Benzindämpfe, Gas, usw.

Der Brennstoff ist jenes Element, welches das Feuer nährt. Zusammen mit Sauerstoff ist dieser ab einem gewissen Punkt in der Lage, selbst genügend Energie zu entwickeln, um den Verbrennungsprozess am Laufen zu halten. Entfernt man den Brennstoff verliert das Feuer die Nahrung, es kann nichts mehr verbrennen, das Feuer erlischt.

Der Sauerstoff

O₂

Die Luft welche uns umgibt, besteht je nach Umgebung aus ca. 20% Sauerstoff. Somit hat jedes Feuer, welches nicht gerade an einem luftdichten Ort entsteht, theoretisch genügend Sauerstoff zur Verfügung um zu entfachen. Somit kann ein Feuer durch Entzug von Sauerstoff gelöscht werden kann. Beispiele dafür sind das Fluten eines Raumes mit einem Gas, welches den Sauerstoff im Raum verdrängt und somit das Feuer erstickt.

Die Energie

Hitze, Wärme, Temperatur

Ohne Energiezufuhr läuft heutzutage gar nichts mehr. Bei einem Feuer ist dies nicht anders. Keine Kerze beginnt zu brennen, wenn wir sie nicht mit dem Feuerzeug entzünden.

Obwohl bei der Kerze genügend Wachs (Paraffin), also Brennstoff, und genügend Sauerstoff in der Umgebung vorhanden sind, entzündet diese sich nicht einfach selbst. Die Kerze benötigt Zündenergie. Brennt die Kerze einmal, so gibt die Flamme genügend Energie ab, um den Verbrennungsprozess aufrecht zu halten. Allerdings gibt die Flamme zu wenig Energie ab, um den Verbrennungsprozess zu beschleunigen.

Brandklassen

Brandklasse A

Feste, nicht schmelzende Stoffe

Erscheinung:Flamme und Glut
Beispiele:Holz, Papier, Textilien, Kohle, Gummi, Stroh
Löschmittel:Wasser, Schaum, Glutbrandpulver

Brandklasse B

Flüssigkeiten, schmelzende (verflüssigende) feste Stoffe

Erscheinung:Flammen
Beispiele:Öle, Wachse, schmelzende Kunststoffe, Harze, Alkohol, Teer
Löschmittel:Schaum, Trockenlöschmittel

Brandklasse C

Gase

Erscheinung:Flammen
Beispiele:Propan, Butan, Acetylen, Stadtgas, Erdgas, Wasserstoff
Löschmittel:Löschpulver

Brandklasse D

Metalle

Erscheinung:Glut
Beispiele:Natrium, Magnesium, Aluminium, Kalium
Löschmittel:Metalllöschpulver (Behelfsmäßig: Zementpulver, trockenes Streusalz,
trockener Sand)

Brandklasse F

Fettbrände

Erscheinung:Flammen
Beispiele:Fett in einer Pfannen oder Frittierbackgeräten
Löschmittel:Löschdecken oder Deckel

Eigenschaften der verbreitesten Löschmittel

Wasser

Feuerlöscher mit dem Löschmittel Wasser werden zur Bekämpfung von Bränden der Brandklasse A eingesetzt.
Die Löschwirkung des Wassers beruht auf seinem Wärmebindungsvermögen. Die abkühlende Wirkung des  Wassers stört die thermischen Reaktionsvoraussetzungen und behindert die weitere thermische Ausbreitung brennbarer Stoffe, so dass die Zufuhr brennbarer Gase und
Dämpfe versiegt. Wasser löscht also durch Abkühlung.

Schaum

Filmbildende Schaummittel sind zur Bekämpfung von Bränden der Brandklasse A und B geeignet.
In der Brandklasse A wird durch die Kombination aus dem Kühleffekt des Wassers und der Netzwirkung des Schaummittels eine hohe Löschleistung erzielt. Bei brennbaren Flüssigkeiten bildet sich ein sehr dünner gleitfähiger Film der dem Schaum ein hervorragendes Fließverhalten verleiht und die Verbrennungszone gegen weitere Sauerstoffzufuhr abschirmt Achtung bei Stromanlagen!

Pulver

ABC-Löschpulver wird universell zur Bekämpfung von Bränden der Brandklassen A, B und C eingesetzt und D-Löschpulver bei Bränden der Klasse D. In den Brandklasse A (Glutbrände) und D (Metallbrände) üben die Löschpulver durch die Bindung von Schmelzschichten auf den Brandstoffen einen Sperreffekt aus. Damit wird die Diffusion von Sauerstoff in den Brandherd und die Aufheizung der unmittelbaren Brandumgebung verhindert, sowie Rückzündung unterbunden.

Kohlendioxid

Kohlendioxid wird in Verbindung mit Löschbrausen zur Bekämpfung von Bränden der Brandklasse B eingesetzt. Seine Löschwirkung beruht auf dem Stickeffekt und  Sauerstoffentzug. Kohlendioxid löscht rückstandsfrei und ist elektrisch nicht leitend.

Richtige Handhabung eines Feuerlöschers

Es gibt verschiedenste Modelle und firmenspezifische Besonderheiten, darum sollte man alle Feuerlöscher in seinem Umfeld einmal genauer betrachten.

Bei Feuerlöschern ähnlich dem abgebildeten Modell, ist nur der Sicherungsbolzen herausziehen und man kann mit dem Löschen beginnen.

Bei Feuerlöschern ähnlich dem abgebildeten Modell, sind mehrere Schritte notwendig um mit dem Löschen zu beginnen.

  1. Sicherheitslasche abreißen
  2. Fest auf den roten Knopf schlagen
  3. Druck entfaltet sich (leises Rauschen)
  4. 5 – 10 sec. warten
  5. Löschen

Bei Feuerlöschern ähnlich dem abgebildeten Modell, sind mehrere Schritte notwendig um mit dem Löschen zu beginnen.

  1. Sicherheitslasche abreißen
  2. Treibmittelkartusche voll aufdrehen
  3. Druck entfaltet sich (leises Rauschen)
  4. 5 – 10 sec. warten
  5. Löschen

Im Dauerbetrieb haben z.B. 6 kg Pulverlöscher nur 4 – 6 sec. Einsatzzeit!!

Feuer in Windrichtung angreifen

Von Vorne nach hinten und von unten nach oben löschen

Aber: Tropf- und Fließbrönde von oben nach unten löschen

Nicht hintereinander löschen sondern mehrere Löscher gleichzeitig einsetzen

Vorsicht vor Wiederentzündung – Glutnester immer mit Wasser nachlöschen

Eingesetzte Feuerlöscher nicht mehr aufhängen, sondern neu füllen lassen

Fotos: FF-Grödig